
VITA
„(…) unerhörter orchestraler Zwischentöne, vokaler Farb- und Dynamikdifferenzierungen und flüssiger, auf natürliche Weise richtiger Tempi: Sie bewirkt nachgerade das Wunder einer Intensivierung durch Zurücknahme“
- concerti.de
Die Vielseitigkeit von Johanna Sollers künstlerischem Schaffen spiegelt sich in
ihrer Tätigkeit als Dirigentin, Cembalistin, Organistin und Hochschullehrerin wider.
Verwurzelt in der historischen Aufführungspraxis, bildet besonders die Leidenschaft für das Wort und die Sprache die Basis ihrer musikalischen Arbeit.
Seit Beginn der Saison 2023/24 ist Johanna Soller Künstlerische Leiterin des Münchener Bach- Chors und Bach-Orchesters.
Sie ist außerdem Künstlerische Leiterin des von ihr gegründeten Barock-Ensembles capella sollertia, das aus einem professionellen Vokalensemble und einem Originalklang-Orchester besteht und mit dem sie in München die Bach-Kantaten-Reihe Cantate um 1715 gestaltet. Ein Schwerpunkt der Ensemblearbeit liegt auf der Wiederentdeckung vergessener Werke aus Bachs Umfeld. Derzeit arbeitet sie an einer Gesamteinspielung der Kantaten Johann Ludwig Bachs, die 2026 beim Label Ricercar erscheinen wird.

„Harnoncourts Klangrede - hier wird sie Ereignis“
- concerti.de
Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit der Nederlandse Bachvereniging, deren Tournee mit Bachs Matthäus-Passion sie 2024 dirigierte. Johanna Soller wird regelmäßig als Gastdirigentin sowohl bei Originalklang-Ensembles als auch modernen Orchestern engagiert, darunter die Münchner Symphonikern, das Orquesta de Córdoba, das Dunedin Consort und das Barockorchester La Banda.
Zukünftige Höhepunkte umfassen Engagments beim Orchestra of the Age of Enlightenment, dem B’Rock Orchester, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem Antwerp Symphony Orchestra, der Kammerakademie Potsdam und der Opera North.
Als Chordirigentin und Spezialistin für Vokalmusik übernahm sie Einstudierungen für Ensembles wie den MDR-Rundfunkchor Leipzig, sowie für Dirigenten wie Zubin Mehta und Sir Simon Rattle. Sie war Stipendiatin im Forum Dirigieren des Deutschen Musikrats.
Auch im Bereich Musiktheater ist Johanna Soller gefragt und macht sich hier besonders als Maestra al cembalo einen Namen. Für die szenische Produktion von Händels Saul war sie mehrmalig am Theater an der Wien als Studienleiterin engagiert. Mit Händels Giulio Cesare in Egitto gab sie ihr Debüt als Operndirigentin. Von 2019 bis 2023 hatte sie die Musikalische Leitung der Kammeroper München inne und leitete hier Produktionen wie Mozarts Le Nozze di Figaro. In der Saison 2025/26 übernimmt sie die Musikalische Leitung in Produktionen an der Opera North und der Kammerakademie Potsdam.

„(...) Johanna Soller spielte das Cembalo herzergreifend. Mit ihren Bewegungen war es so, als trüge sie ihr Gefühl in die Klänge: Sie weckte das Cembalo zu neuem Leben.“
- Hessische Niedersächsische Allgemeine
Nach Lehraufträgen für Generalbass- und Partiturspiel unterrichtet sie an der Hochschule für Musik und Theater München seit 2023 eine eigene Oratorien-Klasse.
Als versierte Basso Continuo-Spielerin musizierte sie mit Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester und Vox Luminis. Zu ihren Kammermusik-Partnern zählen Künstler:innen wie Kristin von der Goltz. Mit der Oboistin Tamar Inbar erschienen Sonaten von Fontana und Castelli auf CD.
2016 wurde Johanna Soller als Organistin an Münchens älteste Stadtpfarrkirche St. Peter berufen. Solo-Konzerte führten sie zu bedeutenden Orgel-Konzertreihen, darunter in die Kathedralen von Riga, Passau, St. Gallen, Paderborn, die Stuttgarter Stiftskirche, St. Lorenz Nürnberg, die Philharmonie im Münchener Gasteig und München St. Michael, 2025 zur ION Nürnberg und nach St. Jacobi Hamburg.

„(...) ihre stilistische Bandbreite und ihre ganz eigene Kombination aus Emotionalität, gebündelter Energie und intelligentem Aushorchen der Partitur.“
- Bayerischer Kunstförderpreis 2020
Sie studierte in München Dirigieren bei Michael Gläser, Cembalo und Historische Aufführungspraxis bei Christine Schornsheim, sowie Orgel und Kirchenmusik bei Edgar Krapp und Bernhard Haas und schloss sämtlich mit Auszeichnung ab. Meisterkurse und Hospitanzen bei Philippe Herreweghe, Hans Christoph Rademann, Frieder Bernius, Pierre Hantaï und Menno van Delft ergänzten ihre Ausbildung.
Johanna Soller ist Preisträgerin des Internationalen Musikwettbewerb Prager Frühling und Stipendiatin des Deutschen Musikwettbewerbs und wurde gefördert durch die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler und Yehudi Menuhin - Live Music Now.
2020 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet, 2023 mit dem Kirchenmusik-Preis der Bücher-Dieckmeyer-Stiftung und dem Eugen-Jochum-Preis für Dirigent:innen
Stand 2025